2012-06-19

Der Drang nach Schlaf kriecht durch Adern 
in meinen Kopf, klopft dort 
gegen die Wände, meine Hände 
sind ungewohnt heiß, ganz leis fallen 
meine Lider zu, meine Glieder sind schwer.
Mir fehlt Energie, ich fühle mich stumpf und ausgelaugt, die Taschentuchpackungen werden in kürzester Zeit geleert, meine Finger fahren immer wieder zu meinen schmerzenden Augen, wollen den Druck wegreiben, die Müdigkeit zerbröseln.
Ganz langsam und bewusst lasse ich meine Wimpern auf die Wangen sinken, lege die Hände einander haltend in meinen Schoß und atme. Konzentriere mich auf nichts mehr, lasse den Schmerz von mir abfallen und vertreibe die Gedanken über mein Leid. Ich spüre ein Stückchen Dextro Energy auf meiner Zunge zergehen, schmecke die süße Energie. Und stelle mir vor, wie Moleküle aus Dextrose, Aroma und Citronensäure durch meine Blutgefäße schnellen, kann mit geschlossenen Augen die heiße Flüssigkeit brodeln sehen von dem magischen Feuer, das ich durch die Musik in der Luft um mich herum einatme. Im Rhythmus nehme ich einen Zug nach dem anderen davon und jedes Mal stiehlt sich eine Prise Feenstaub aus den klingenden Stimmen dazu. Er vermischt sich mit dem rauschenden Rot, verklumpt aber nicht, sondern bildet mit den Sacchariden feine Fäden, die sich durch Venen und Gewebe über meine Haut ausbreiten, zusammensetzten, meine Arme einhüllen und sich immer weiter verlängern und ausdehnen und verformen, bis mir Flügel gewachsen sind. Zarte, leicht kaputtbare Gebilde um meine Schultern, die sich zaghaft bewegen und mein Gesicht damit kühlen, meine Gedanken klären. Sie lassen die Kopfschmerzen für eine Weile vergehen, meine Arme verlängern sich durch Pinsel und Farbe und ich male  Worte an meine Decke
für may

4 Kommentare:

Joana hat gesagt…

Das hast du so wunderschön geschrieben! Wirklich, wirklich wow!

N.† hat gesagt…

wow,wow, wowo,
zu mehr ist mein sprachloser mund nicht im stande.
dieser text wird mich wohl noch lange in meinen gedankengang begleiten.

Anonym hat gesagt…

I (he)art you

Lina hat gesagt…

wahnsinnig toll beschrieben, dieses gefühl. mir gefällt vor allem der gedanke, wie die teile des dextro energy's im blut herumschwimmen, hab ich mir auch schon mehrmals vorgestellt, aber du hast es.. fantastisch ausgedrückt!
Lina♥