2012-08-27

Leise schließe ich die Tür und die Blicke der organisierten Menschen von mir ab, schaue auf und wische mir über's Gesicht, vorsichtig mit meinen kühlen Händen über die heißen Wangen, will die Hässlichkeit, das unangenehme Gefühl dort wegstreichen. Die von Pein berührten, geröteten Stellen werden übergepudert, Tränen sorgsam weggetupft, Beherrschung in tiefen, zitternden Zügen eingeatmet, bevor ich die Klinke erneut betätige und unter den Augen vieler Leute das selbe wie sie tue -so tun, als sei alles in Ordnung.
Aber wenn ich allein bin, in meinem Zimmer sitze, kann ich mein Weinen nicht aufhalten. Zu überlegen, wann ich das letzte Mal umarmt, festgehalten worden bin, lässt mich die Fingernägel ins Fleisch graben, mein Herz zieht sich zusammen. Die zuckende Hand kann ich nicht mehr davon abhalten, meine Wange zum Glühen zu bringen, meine Augen zu unaufhörlichem Tränen. Das Blut rauscht durch meine Adern, seine Hitze trifft auf die Kälte meiner hilflosen Gedanken, meiner schluchzenden Seele. Wut und Leblosigkeit, die aufeinanderprallenden Welten, die Monster kämpfen gegeneinander, gegen mich, gegen sich selbst. Trommeln an die Wände ihres Gefängnisses, es kribbelt auf meiner Haut davon, die auf den roten Regen wartet; die Tropfen in den Wolken betteln um Befreiung, die Monster verlangen kreischend nach Rissen, die sie atmen lassen, die sie schwimmen lassen in meinen Arm hinunterlaufenden, farbintensiven Bächen
Ich will schreien

1 Kommentar:

saddest girl hat gesagt…

du hast eine millionen umarmungen verdient! bitte tuh dir nicht weh.