2013-01-17

I search for poetry
in the snow
under the soft
glittery surface
made of diamonds
But as soon as I
just begin to try
the shining's gone
the beauty melt
and I just stand
without a word
insentient
Die Kraniche aus Papier gleiten über mir auf ihren Umlaufbahnen, ziehe ihre Kreise und werfen kantige Schatten an die bemalte Wand, schwarze Formen zwischen silbrigen Wolken, lila Sternenhaufen und einem unförmigen Goldmond.Mein Fenster spiegelt das Zimmer, doch ich weiß, dahinter birgt sich Dunkelheit, gebrochen und ergänzt zugleich durch schneebedeckte Gewächse. Ich bin die Einsamkeit so leid, habe aber weder Mut noch Vertrauen, will nur allein sein und mich trösten, umarmen, heilen lassen von Figuren mit Kleidern aus Tinte in Welten, gesponnen aus Versen und Lettern. 
Einsamkeit schmeckt bitter, jedoch ist ihr Duft verlockend, der Geruch von Büchern, Tee, Regen und warmgelegenen Bettdecken.

7 Kommentare:

Lina hat gesagt…

Danke für deine ausführliche Meinung zum Patriotismus, Nationalstolz.
Es ist genau das, was ich mir von den Kommentaren erhofft hatte.
Ich sehe das sehr ähnlich wie du.
Ich bin froh, in Deutschland geboren zu sein, mehr nicht.
Bei dem Stolz auf die Herkunft bin ich sehr kritisch. Wobei ich bei den Australiern noch ziemlich .. verständnisvoll bin.
Einfach, weil es keine richtigen 'Australier' in dem Sinne gibt. Außer den Aborigines, meine ich. Jeder, wirklich jeder, hat einen Migrationshintergrund. meine Austauschschülerin hat es mir so erklärt, dass die Menschen einfach ein bisschen stolz sind, es bis nach Australien geschafft zu haben. Ihre Oma zum Beispiel ist drei oder vier Wochen mit dem Schiff im zweiten Weltkrieg von Tschechien aus unterwegs gewesen und musste so sehr kämpfen, um da bleiben zu dürfen.
Sie sind stolz darauf, ein Teil von etwas geworden zu sein, dass so facettenreich ist, wie ich es für wünschenswert halte.
Irgendwie sind sie nicht auf das Land, sondern eher auch auf eine Leistung stolz.
Aber bei anderen Ländern, vor allem Amerika, stehe ich dem ganzem extrem skeptisch gegenüber.
Vielleicht sind wir aber auch einfach wirklich überhaupt nicht stolz, weil wie meine Austauschschülerin sagte, die Geschichte noch so frisch ist und nicht schon Jahrhunderte lang Gras drüber gewachsen ist.
Ich könnte trotz allem nie stolz auf Deutschland sein. Ich weiß, dass mein Uropa Nazi war und du kannst dir nicht vorstellen, was das in mir auslöst. Ich hasse den Gedanken so sehr, fühle mich so schrecklich dafür. Irgendwie macht es mir einfach Angst.
Obwohl uns eigentlich keine Schuld mehr trifft, oder?
Uns trifft nur die Verantwortung, in der Welt den guten Namen wieder ordentlich herzustellen.

Das habe ich noch nie so ganz verstanden, ehrlich gesagt. Wie funktioniert das nun mit Loonys und deinem Blog? Zeitenweise hatte ich die Theorie, dass es einfach nur eine Person gibt, quasi mit zwei Namen (Lina ist auch nicht mein echter Name). Oder bist du bei ihr Gastbloggerin?
Wie auch immer, es erfordert eine Menge Talent, um solche Worte ausfindig zu machen und lese es sehr, sehr gerne. Ihr müsst eine schöne Bibliothek haben und du bist ein wunderbarer Mensch, meine Liebe.
Basta.
Lina♥

Lina hat gesagt…

noch was muss ich sagen:
der letzte satz zeugt von purer genialität, weißt du das?
ich kann ihn so gut nachfühlen.
viel zu gut, wenn ich so drüber nachdenke.
Lina♥

May hat gesagt…

der letzte satz ist wirklich ziemlich klasse

N.† hat gesagt…

dein text ist kein gift,
er ist honig für die seele.

Shirin hat gesagt…

danke ebenfalls:*
den schwarzen lippenstift hab ich von kiko :) hihi

Joana hat gesagt…

Och, bin ich eigentlich gar nicht. höhö. Vielen Dank! Ich habe die Kunst des Bearbeitens einfach drauf.
http://uebertreibenbaby.tumblr.com/ hieeeeeer. (:

Jades hat gesagt…

Das was du machst ist sehr wertvoll.
Ich vergleiche die Art von jemandem zu schreiben gerne mit anderen Kustformen.
Du formst die Wörter zu riesigen, wunderschönen Skulpturen und Gebäuden. Wie Ton.
Dahin, wo vorher nichts war, baust du Türme, Schlösser, Paläste, Kathedralen aus Wortton.