2013-01-14

Ich leg mir Worte zurecht, in meinem Kopf schießen sie nur so umher, Kanonenkugeln, scharf und verletzend. Nehm' mir vor, sie herauszuzischen, direkt, gezielt, wie aus der Kanone geschossen, sobald das Ziel in Sicht ist. Mein Plan, meine Rache wächst Satz um Satz, doch ich tu' keinen Schritt vorwärts. Die knallende Stille, leer ohne auch nur einmaliges Abfeuern meiner Munition, dröhnt in meinen Ohren und droht, meinen Schädel zu zersprengen, ein Knacken ist bereits zu hören, die Buchstaben verlieren ihre Zugehörigkeit,purzeln ineinander und ändern ihre Konsistenz. Meine Waffen, so merke ich, sind unnütz, wenn das Ziel nicht in meiner Augen Reichweite ist. Und das ist es nicht, denn sie kommen nicht. Es ist wahr, die Worte, die Kugeln sind Wahrheit, deshalb kommen sie nicht. Niemand kommt, denn niemanden interessiert es, sie erst recht nicht. Auch nicht, dass das Schießpulver aus zerbröckelten Worten sich in Tränen verwandelt, die mein Gesicht herunterrinnen, hochexplosiv, sie brennen auf meiner Haut, und auch nicht, dass mir einfällt, ich könnte das Ziel sein meiner selbst und die Waffen könnten um weitere Instrumente erweitert werden, vielmals verletzender als die lächerlichen Worte aus lächerlicher Wut heraus. Vielmals verletzender im physischen Sinne jedenfalls
Es interessiert sie nicht

1 Kommentar:

Lina hat gesagt…

du bist eine meistern
meisterin der worte.
weißt du das eigentlich?

ja, liebe geht über grenzen hinweg.
und freundschaft auch.
es tut gut zu wissen, dass es solche menschen gibt und dass sie da sind.
Lina♥