2012-05-14

Es gibt Tage, da tut mir alles weh.
Jeder Einfluss der Welt auf mich, zu grelle Farben und zu blasse, blendendes Licht und verschluckende Schwärze, auf mich einprasselnde Worte und die erdrückende Nähe von zu vielen Menschen um mich herum. Dann will ich manchmal die Hände ausstrecken, um mich vor all dem abzuschirmen, und wünschte, sie würden immer größer, zu einem schützendem Blatt, in das ich mich einwickeln, unter dem ich mich verstecken kann wie in einer sicheren Höhle. Doch der Sturm, der um mich herum tobt, verliert seinen Klang nicht, wenn ich ihn nicht sehen und fühlen kann. Das Tosen ist noch immer da und greift fester um mich als meine Arme, die meinen Körper vor dem Äußeren zu bewahren versuchen. 
Es gibt Tage, da tun mir alle Geräusche weh. 
Die Töne drücken so fest auf meinen Kopf, dass er zu schmerzen beginnt, meine Augen von weiß und braun zu rot und grün werden und meine Fingernägel sich in die trockenen, lila Hände graben. Das Schreiben mit Kreide an der Tafel gelangt von meinem Ohren in meine Zähne, ich habe das Gefühl, sie wären es, die an dem Grün entlangknarzen, und ich muss mir auf die Lippe beißen. Das Rauschen eines Wasserhahns hat auf mich keine beruhigende Wirkung wie das Fallen des Regens, und wenn ich Tropfen auf Stein aufschlagen höre, fühle ich Glasperlen in mir zerspringen und in tausend Teile zerbersten, und ich kneife meine Lider zusammen, habe Angst, dass meine Augenlinsen einreißen und ich Scherben weinen muss. Das Knirschen von Kies unter meinen Schuhen ist, als kratze man von innen an meiner Haut herum, an meinen Eingeweiden, in meinem Herzen. Ich presse meinen Mund zusammen und bete, dass er mir nicht auseinanderbricht vor der Kraft, die ich darauf ausübe, um die Schmerzen umzuleiten.
Will you come home and stop this pain tonight, stop this pain tonight?
Oh, lass die See mich umarmen!
Sie soll mich umspülen
mit ihrem Glanz
überfluten mit dem
flüssigen Glück
Lass das wohltuende Wasser
auf mich fließen
Lass mich darin treiben
mich darin verlieren
Ich muss das Meer seh'n
bitte lass mich zu diesem Wunder

2 Kommentare:

mercédès hat gesagt…

du bist so wow! ich kann dich nicht beschreiben, zumindest nicht mit worten. du bist ganz einfach wow.

loony hat gesagt…

die See liebt den Mond