2012-09-24

Heute ging ich über regennassen Asphalt, das Vorbeifahren der Autos war durch die Tropfen, die die Reifen aufspritzten, noch lauter, noch energischer, als wären dies Laute der angenervten Fahrer, die dieses Wetter nicht ausstehen konnten und am liebsten die Wolken vom Himmel wegputzen würden mit ihren sich hektisch bewegenden Scheibenwischern. Doch ich nehm' das nur am Rande wahr, meine Ohren sind den schönen Geräuschen gewidmet. Trotz der lauten Stimmen und Instrumenten aus meinem iPod lausche ich aufmerksam den Melodien des Herbstes. Die rauschenden Blätter, deren Buntwerden, meine Schritte durch flache Pfützen, das Stillwerden der schwankenden Gräser, wenn ich versuche, die Tropfen darauf zu fokussieren, der mal schleichende, mal rennende Wind, der an meiner Jacke zerrt und das Laub durchläuft. Die Musik um mich herum und die in meinem Kopfe verleihen mir den Drang, zu tanzen, obwohl ich das nicht kann, mich zu drehen, bis mir schwindelig ist und ich hinfalle, lachend, auf die Straße, zu singen, zu schreien, ganz schief und dumm und falsch. Aber ich beherrsche mich aus Rücksicht auf die ohnehin schlecht gelaunten Menschen in ihren Autos. Bald aber bin ich im Wald, da muss ich auf niemanden Rücksicht nehmen. Die Bäume schauen auf mich hinab, ich schaue zu ihnen hoch, ich höre den Wind auf meiner Haut und fühle die Musik in meinen Ohren. Ich weiß nicht, wie ich weiter schreiben soll. Ich denke über Worte nach, die mit W beginnen. word. wood. wind. willow tree. way. wonder. while. whisper. wings. world. warm. water. Ich glaube, ich mag das W. weird.

2 Kommentare:

N.† hat gesagt…

komm
wir tanzen
auch wenn wir denken
das wir es nicht können.
wen stört es denn?
jeder bewegung
unseres körper
soll der natur zeigen
das der herbst eine wundervolle jahreszeit ist.

Nils hat gesagt…

du solltest mal in solchen momenten die augen schließen und einfach nur zu hören... ohne die visuelle wahrnehmung, bekommt das alles einen ganz anderen charackter :) natürlich musst du deinen ipod dann auch aus machen...