2014-07-07

»Zu Hause ist da, wo man sich vermisst,

doch wir glauben an ein Licht, das niemals erlischt«
Obwohl ich oft allein bin, mich oft einsam fühle, viel weine und viel Schmerz in mir habe, weiß ich, dass ich vermisst werde. Ehrlich gesagt, kann ich nicht nachvollziehen, weshalb, aber diese wunderbare Tatsache ist mir trotzdem bewusst, und so theatralisch das klingen mag, sie hält mich am Leben. Von anderen Menschen geliebt zu werden, zu wissen, dass sie gern in meiner Nähe sein würden, gibt mir so viel Kraft und Willen, weiterzumachen, durch die Hölle und die dunkelsten Nächte zu gehen, weil die Zeit kommen wird, in der ich sie wieder an meiner Seite habe, und dafür lohnen sich diese scheinbar hoffnungslosen, an mir zehrenden Wanderungen durch Tränentäler und Wälder so finster, dass man kaum an ein Licht glauben kann. Aber tief in mir drin spüre ich die Sonne und den Mond und die Sterne und alles Helle, denn dort sind ganz tief verankert Stücke von Herzen derer, die mir etwas von sich geschenkt haben, mir Kraft und Glauben und Hoffnung gegeben haben. Durch blutige Ozeane würde ich schwimmen, blind durch verlassene Gassen laufen, barfuß über die Scherben meiner Kindheit gehen, nur um einen Moment mit den Menschen zu verbringen, die mich atmen lassen, bei denen ich mich frei und sicher und gut fühle. Kein Pech, keine Schwärze, kein Schmerz der Welt kann mir diesen Willen nehmen, wieder diese Endorphine spüren zu wollen, die in mir tanzen, wenn ich mich zu Hause fühle. Man kann Traurigkeit und psychische Krankheit nicht an Tränen, Narben oder abgenommenen Kilos messen, denn ja, ich kann viel lachen, ich kann mich wohl fühlen mit mir, nicht oft, aber wenn ich von den richtigen Leuten umgeben bin, scheine ich sicher wie ein glücklicher, zufriedener Mensch. Und das bin ich auch in solchen Augenblicken, das will ich nicht abstreiten. Unter all dem Schmerz und Leid in mir, unter der verkrusteten Oberfläche meiner Seele leuchte ich, glühe ich vor Leben und Glücklichsein und Liebe zu meinem Zuhause aus Körpern, aus Fleisch und Blut. Ich glaube daran und ich hoffe, den Weg dorthin weiterfreischaufeln zu können, nach und nach, damit die schönsten Momente nicht unterbrochen werden von Panikattacken, damit ich nicht jedes Mal zusammenbreche, wenn ich mit meinen Freunden trinke, damit ich nicht so sehr in dieser grauen Masse versinke, dass ich meine liebsten Menschen nicht einmal richtig hören oder sehen kann. Wir glauben an ein Licht, das niemals erlischt. Glaubt mit mir. 

1 Kommentar:

Lori hat gesagt…

Das kling schön und optimistisch, das freut mich!
Weiter so, du wunder!